SYNOPSIS

Die zwölfjährige Floh versucht zu schlafen, das raue Husten ihres Vaters hält sie wach. Am Tag darauf packt ihr grosser Bruder Lukas seine Militärtasche. Als Floh dreckig nach Hause kommt, hilft er ihr, sich zu waschen. Dabei bemerkt er ihre mit Brandmalen gezeichnete Schulter. Umgehend packt er ihre Sachen und weist Floh an, mit ihm mitzugehen. Sie weigert sich. Lukas verlässt das Haus, um kurz darauf von schlechtem Gewissen geplagt zurückzukehren. Er legt sich neben seine kleine Schwester und in seiner Anwesenheit schläft Floh ein. Am nächsten Morgen wacht sie allein auf.

Anmerkungen der Regie

Bindungs-, Depressions-, Angst- und Aggressionsprobleme vieler Menschen finden ihren Ursprung in traumatischen Kindheitserlebnissen. Körperliche Strafen seitens Erziehungsberechtigter gehören laut UNICEF weltweit für sechs von zehn Kindern zum Alltag.

Gewalt in Filmen und Serien ist allgegenwärtig. Dabei ist die Darstellung meist explizit, sensationell oder sogar glorifizierend, um den Ansprüchen eines globalen, hoch desensibilisierten Publikums gerecht zu werden.

Ich möchte einen Film zeigen, der es schafft, sich dem Thema Kindesmissbrauch respektvoll zu widmen, ohne dabei zu viel auf den Konflikt einzugehen oder voyeuristisch zu sein. Ich will dabei bewusst keine Gewalt zeigen, sondern eine Geschichte erzählen, der die bedingungslose Liebe zweier Geschwister in den Vordergrund stellt, eine Beziehung, die von Verzweiflung, Bewunderung und Innigkeit geprägt ist.